Bolo der Papiersammler

Manche Anekdoten sind zu schön, um nicht erzählt zu werden. Zu dieser Gattung gehört definitiv Bolos Hang, Papier in jeglicher Form und Farbe zu sammeln, um darauf seine spontanen Einfälle niederzuschreiben. Dieser Text ist ebenfalls unter Anekdoten zu finden.

Dass Bolos Familie nie über eine übervolle Haushaltskasse verfügte, war ein offenes Geheimnis. Wie der klassische Künstlertypus interessierte Bolo sich weitaus mehr für das Schreiben und Dichten als für den schnöden Mammon und erledigte allzu zu oft für diesen und jenen freundlichen Bittsteller Auftragsarbeiten, für die er keine Bezahlung akzeptierte. Dass die Familie zeitweise den Gürtel enger schnallen musste und seine Frau Elsy, als die Kinder älter waren, ebenfalls arbeiten gehen musste, war ihm dennoch unangenehm. So sparte er halt dort, wo ihm eine Ausgabe unnötig erschien. Zum Beispiel beim Papier. Anstatt das neue, wertvolle Schreibmaschinenpapier für seine Kritzeleien zu verwenden, sammelte er im Büro, an Anlässen, in Restaurants - wo er halt auch immer grad war - beschreibbares Papier, das niemand mehr brauchte. Flyers, Servietten, Menükarten, Briefcouverts, Grusskarten, Einzahlungsscheine - nichts war ihm zu heilig, als dass es für seine spontanen Geistesblitze hätte herhalten können.

Einige dieser Exponate möchte hier gerne zeigen:

 

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