Wenn Ziri ’s Wort «Kchultur» benutzt,
Tuet’s d’Basler fascht gar tschuudere!
Me waiss, mit was als «Zürri putzt »,
Waiss au, an was si muudere :
D’Zircher sinn psychisch arg difuus
Und gältigstribversässe ,
Drum haisst’s scho lang im Schwyzerhuus,
Si wellen alles frässe!
Wenn me si psychiatrisch nimmt,
Macht ihr Probleem aim loose –
’s fiehrt aim (au wenn nur d’Helfti stimmt)
Zur simple Diagnose:
Was d’Zircher hänn, das gänn si nit:
’s Orkeschter (Basel zuegsait),
Und was si wänn, das hänn si nit:
Kultur (in ainer Rueh gsait).
Wottsch das Traktandum rächt verstoh,
D’Minuskompläx, die dolle,
Muesch gschichtlig zimlig wyt zrugg-goh,
Denn hesch si uf der Rolle:
D’Pfohlbauer haige z’Ziri schoo
Lycht ’s gaischtig Fall und weh gha
Si wäre gärn uff Basel koo –
Nur hänn mir halt kei See gha …
Syt jehär sin n’s Pfadsuecher gsi
Uf de Kulture-Spuure,
Nur hänn si sälte gwisst, wohi –
Sooo wird ’s au wytter duure.
Die liebe Zircher hänn zwor als
D’«Kchultur» in Zentner gfrässe!
Und ’s Resultat? E Struma-Hals!
Si sotte nie vergässe:
Wenn Ain au frisst ass gotterbarm,
Goht’s Maischt nur dur en dure
Zrugg blybt nyt ass e blaajte Darm
Und ebbe ’s Nabelsurre!
Was isch bim Zircher kulturell
Bis hitt scho hange blibe?
Das isch gly gsait – und eventuell
Au zimlig gly beschribe:
Vorab hänn si e groosse See
(Nur stinggt er maischtens zimlig) –
Ihr› Staibruchsprooch macht Ohreweh
Und jede Basler drimmlig.
Si hänn (wenn dä no äxistiert )
E «Läse-Zirkchel Hottige»,
Was uns e glai zur Demuet fiehrt,
Denn mir hänn «kchain en sottige» …
Was hänn si suscht no??? Halt jä nai –
Ais blybt fir Ziri wichtig:
Ihr kulturell scheenscht Iberbai
Z’vergässe wär nit richtig:
In ihrem nätte Grossstadtnäscht
Mien si nit ganz versuure –
’s Kulturheggscht isch doch «’s Bööggefäscht»!
Doo kemme si uff d’Toure!
Doo isch’s ene kanibalisch wohl!!!
(Exgysi – miend nit flueche :
Das dät me z’Basel nit emool
Als Schyssdräggzigli bueche). –
D’Kultur, die hett men … oder nit!
Das stimmt nit erscht sit geschter,
Und wo’s si nur sporadisch gitt,
Do hilft au kai Orkeschter!
‹ s hilft au kai Gibbskopfklassiger
Uff Zircher Pianodeggel –
D’Altmaischter hänn’s gärn rassiger,
Sunscht wird ’s ene zem Eggel!
Drum wandle si in d’Basler-Kur,
Das wird si pfitzt entwiggle!
’s isch halt esoo mit dr Kultur
(Kai Zircher ka dra biggle):
Eich goht si ab – uns lauft si noo
Und braicht is au im Dunggle!
Ihr gsehnd’s am Gschängg vom Pisscaco
(’s wär zwor vyl driber z’munggle …) …
Das Gschrai, d’Kultur gieng Eich kaputt,
Macht jo-n -e Ross zem lache,
Denn doo brobiert myseel der Blutt,
Aagleggte Vorwirf z’mache!
Und kunnt d’Kultur Eich rar ins Huus,
Isch’s doodermit begrindet:
Si kunnt sich vor ass wiene Luus,
Wo kaini Hoor meh findet.
Trotzdäm kai Findschaft, Limmeth-Stärn:
Mir wänn’s no glych wie färn ha:
Mir wisse, d’Zircher hänn is gärn!
Sie kennen is au gärn ha.
Zeedel der Märtplatz-Clique, Fasnacht 1968.
Diese Text wurde von Peter Richner vorgelesen auf der Musik- und Gedichte-CD Fasnachtsfieber – Wenn d Frau Fasnacht schwäbt.