Ein kleines Mädel denkt

Seit ich Dich sah, hab’ ich Dich nicht vergessen.
Ich weiss : Seit ich Dich sah, bin ich verliebt.
Ich denke nur an Dich – und weiss indessen,
Dass es für Dich wohl tausend Andere gibt.
Träum ich von Dir, dann klingt ’s in meinem Herzen
Und heimlich zittere ich, bist Du mir nah.
In meiner Seele brennen tausend Kerzen
Für Dich. Ich sehne mich, seit ich Dich sah.

Soll ich ’s Dir schreiben, soll ich es Dir sagen,
Dass ich Dich lieb hab ? Ach, ich tät ’s so gern
Und werde es wahrscheinlich doch nicht wagen –
Ich habe Angst. Ich bin so unmodern.

Ich nähm so gern mein Herz in beide Hände
Und trüg ’s zu Dir und legt’ es in die Deinen –
Doch fürcht’ ich vor dem Anfang schon das Ende.
So wag ich nichts – und manchmal möchte ich weinen,
Weil ich Dich lieb hab,
Weil ich Dich lieb hab,
Weil ich Dich lieb hab.

Ich möchte gern, dass Du mich leise küsstest
Und mit den Händen strichst mir über ’s Haar.
Ich möcht’, dass Du von meiner Sehnsucht wüsstest –
Ich denk mir alles das so wunderbar :
Ich möchte gern in Deinen Armen liegen,
Ich möchte gern in Deine Augen sehn,
Ich möcht’ von Dir ein kleines Kindchen kriegen
Ich möchte gern, Du möchtest mich verstehn.

Soll ich Dir ’s schreiben, soll ich es Dir sagen,
Dass ich Dich lieb hab ’ Ach, ich tät ’s so gern
Und werde es wahrscheinlich doch nicht wagen –
Ich habe Angst. Ich bin so unmodern.

Ich gäb so gern mein Herz in Deine Hände :
So lang Du ’s trügest, würd’ die Sonne scheinen.
Doch fürcht’ ich vor dem Anfang schon das Ende.
So wag ich nichts – und manchmal möchte ich weinen,
Weil ich Dich lieb hab,
Weil ich Dich lieb hab,
Weil ich Dich lieb hab.


Verfasst am 29. April 1933