Der Erlekönig uff Baseldysch

Wär trampt uff sym Göbbel durch Nacht und Wind ?
E Babbe, wo gjasst hett, und ’s zähjährig Kind..
Er hett uff dr Balance sy Fyss, vorne dra
Uff em Kindersitz, woner sich heebe ka.

„Loos, Gnopfli, was machsch im Gsicht fir e Lätsch ?“ –
– „ Lueg, Babbe – der Erlkönig droht mer mit Tätsch !
Der Erlekönig mit Krone und Schwanz !“ –
– „Dumm Zyg, Bueb, dasch doch e Näbeltanz !“

Kumm, Birschli, nur ruejig mit mir haim ;
Y spil mit Dir, wie sunscht mit kaim :
Kriegsch alli Trümpf . . . was De stichsch isch Dy,
Und jedesmol hesch no d’ Stöck derby !“

„Jä, Babbe . . . loos . . . jä, hörsch denn nit ?
Der Erlkönig sait, dass är ’s besser gitt !“ –
– „ Syg ruejig, Glaine, kai Mentsch sait nyt ;
Do raschlet nur ’s Laub, wo am Bode lytt !“ –

(„ Wettsch, feine Binggis, nit mit mir ko ?
Myni rassige Töchtere warte Dir scho –
Die tanze denn Swing mit Dr . . . ’s sind ihrer Fümf
Mit Glettyse-Schüehli und Nylonstrümpf !“)

„ Au Babbe . . . loos, Babbe . . . lueg, gsehsch si denn nit,
Die Erlkönig-Grytte mit Hayworth-Schnitt ?“ –
„ Loos Junge, wo gsehsch denn Du Sydestrümpf –
Das sind doch am Bachis die Wyde-Stümpf !“

(“ Kumm Biebli, Du gfallsch mer – zue mir kunnsch, dasch glar !
Sunscht, glaub mer ’s : Ych, Erlkönig, schwing Dr e baar !“)
„Oh Babbe, wie wietig dä Erlkönig schwätzt . . .
Au, Babbe . . . jetz hett mi dä Sidian pfätzt !“

Der Babbe kriegt Gänshutt, er trampt, was er ka.
Vor em Huus stoht sy Alti und passt uff dr Ma.
„ Waisch “, sait er : „ Mir sind wägem Erlkönig z’ spoot !“
– Si sait, wo das Pärli so vor ere stoht :
„ Bim Alte wärsch ’s gwehnt, und ’s wär glych, was er miech –
Aber jetz het dr Setzlig au schon e Siech !“


Verfasst am 3. Januar 1948