Eine Sammlung von Dialektgedichten
Mit Illustrationen von Lotti Krauss
Mit einem Vorwort von Heinrich Kuhn
Privatdruck der Offizin National-Zeitung AG
In einer Auflage von 1500 nummerierten Exemplaren gedruckt
Basel, im Dezember 1975
Bitte die untenstehende redaktionelle Anmerkung lesen!
Inhalt:
Fasnacht
8 Gäld oder kai Gäld ...
10 Vorfasnacht
12 Y sag kai Doon
13 Unseri - die «ainzigi» Fasnacht
15 Credo
Mäß und Baslerisches
17 Mässliedli
18 Si drächle wider
19 Idyll am Rhy
21 Adie Dalbe
24 Dr goldig Sunntig
25 Der Knuschti und sy Bach
19 s Jugedfescht
Allergattygs
30 Der totale Beamte
32 Im Zolli
34 E hundstägligi Elegy
36 Im «Lax à la Bâloise»
38 E Fluglehrling im Maie
40 D Gärtner
41 Binddelidag
42 Sieschta Ändi Augscht
45 Basimänterlied
46 E glaine Summervogel
47 Kinderhänd
48 E frieje Herbscht
49 Ysblueme
50 Dr Santiglaus!
52 Scheeni Wiehnachtsbaim...
Stadtkaländer
54 Dr Jänner
55 Dr Februar
56 Dr Merze
57 Dr April
58 Dr Mai
59 Dr Juni
61 Dr Juli
63 Dr Augscht
65 Dr Septämber
67 Dr Oktober
68 Dr Novämber
69 Dr Dezämber
Das ganze Buch mit all den schönen Illustrationen von Lotti Krauss gibt es hier in digitaler Form zu sehen:
Erinnerung-an-Bolo-bw-ocr-komprimiert
Am Ende des Vorworts weist Kuhn auf die Beziehung zwischen Bolo und Lotti Krauss hin:
Krauss war über das Arbeitsverhältnis hinaus auch noch während vielen Jahren eine gute Freundin der Familie Mäglin.
Wichtige Anm. d. Red.
Mit folgenden Worten leitet Heinrich Kuhn im Vorwort seine persönlichen Erinnerungen ein:
Aus Maeglins dichterischem Nachlaß haben die Herausgeber mit gütiger Erlaubnis der Erben ein Bouquet der uns für die Eigenart und die Sprache Bolos typisch erscheinenden Gedichte zusammengestellt.
Dieser an sich simplen Behauptung wird diese Gedichtsammlung nicht ganz gerecht. Den im Büchlein aufgeführten Gedichten mangelt es an einigen Stellen an Bolos typischem Baseldeutsch. Beispielsweise wird im ganzen Buch konsequent auf Apostrophen (ischs statt isch's) und Bindestriche (bine statt bi-n-e) verzichtet, was überhaupt nicht typisch für Bolo war. Ebenso kommen seltsam hochdeutsch klingende Schreibweisen wie Ton statt Doon oder waiß statt waiss vor. Oder es wird auf den typisch baslerischen Doppelvokal verzichtet, z.B. bei glar statt glaar. Und dann der unverzeiliche Fauxpas: Das baslerische "Ich" mit I statt Y zu schreiben.
Ein gutes Beispiel liefert z.B. das Gedicht Y sag kai Doon, das in der Buchfassung zu "I sag kai Ton" verkommt:
Die Schuld hierzu lässt sich aber durchaus nicht nur einer möglicherweise durchgeführten redaktionellen Überarbeitung der Herausgeber zuweisen. Denn es existieren von Bolo selbst nicht selten mehrere Manuskripte mit verschiedenen Versionen desselben Gedichts, die entweder aus unterschiedlichen Zeiten stammen oder vor der Publizierung von ihm selbst überarbeitet wurden. Oft sind die Urversionen nicht besonders konsequent in der Rechtschreibung, was folgendes Manuskript schön illustriert:
In einer späteren Fassung, ebenfalls von Bolo, begegnen wir dann plötzlich einer viel baslerischen Form mit Y statt J (was damals oft als I verwendet wurde), weichen Konsonanten (Doon statt Ton), Doppelvokalen (Mitgliid, schaad, schyych), korrekten Bindestrichen, Glygge statt Clique:
In einer noch späteren Version wurden nochmals einige "alten" Basler Eigenheiten entschärft. Es wurden die Doppelvokale wieder reduziert und aus dem etwas in die Jahre gekommenen Efaimool wurde Uff aimool, umgekehrt aber aus dass ass:
Dass im Gedichtband "Erinnerungen an Bolo" oftmals die alten, etwas fehlerhaft anmutenden Versionen verwendet wurden und man auf jegliche Apostrophierung verzichtet hat, ist etwas schade. Aber dennoch ist es den vergessen gegangenen Herausgebern hoch anzurechnen, zwei Jahre nach Bolos Tod dessen Perlen in diesem wunderschön illustrierten Band veröffentlicht zu haben.
Noch ein Wort zu den Herausgebern. Alles was wir wissen, ist, dass die das Buch unter der Schirmherrschaft der "Offizin National-Zeitung AG" publiziert wurde, wie auf der letzten Buchseite steht. Wahrscheinlich handelte es sich bei den Initianten also um ehemalige Arbeitskollegen Bolos.
Leider machte die 1991 erschienene Gedichtesammlung in Taschenbuchform Unvergessene Basler Dichter 3 denselben Kunstfehler wie "Erinnerung an Bolo", indem es die Gedichte aus diesem 1:1 übernahm. Und somit auch dessen Mängel.
Aus diesem Grund sind die auf dieser Seite publizierten Gedichte, wann immer möglich, Abschriften der spätmöglichsten Originalmanuskripte oder (zu Bolos Lebzeiten herausgegebene) Publikationen.