Was hatte der ehrenwerte Jakob Sarasin bloss mit einem berühmt-berüchtigten Alchemisten, Wunderheiler und Magier zu schaffen? Und warum gibt es in Riehen eine ägyptische Freimaurerloge, in der mystische Séancen abgehalten und Liebeselixiere an abergläubische Zeitgenossen gebracht wurden? Und welches war eigentlich die streng geheime Rezeptur jener mysteriösen Tinkturen, von denen man den Legenden nach nichts als Dünnpfiff bekam?
Diese und viele Fragen mehr beantworten Salomé Jantz und David Bröckelmann in ihrem aktuellen Kurztheaterstück «Cagliostro - Seine Séancen und Tinkturen», welches heute im Cagliostro Pavillon resp. Glögglihof in Riehen seine öffentliche Premiere feierte.

Zwei Schauspieler - unzählige Rollen
In diesem rund einstündigen, selbstgeschriebenen und auf historischen Fakten basierenden Stück erzählen die beiden humor- und phantasievoll und wie gewohnt alle paar Minuten Kostüm, Rolle und Dialekt wechselnd, wie ein italienischer Wunderheiler im 18. Jahrhundert es bewerkstelligte, die Noblesse am Rheinsprung, in Riehen und in der Arlesheimer Ermitage um den Finger zu wickeln, bevor ihn letzten Endes die Inquisition in die Finger bekam und ihn zu lebenslänglicher italienischer Kerkerhaft verurteilte, in welcher er die letzten drei Jahre seines Lebens dahindarben musste.
Absolut empfehlenswert!
Sensationell gespielt, lehrreich und unterhaltsam — das ist «Cagliostro - Seine Séancen und Tinkturen» von Jantz & Bröckelmann im prächtigen historischen Cagliostro-Pavillon. Das Stück läuft noch am 13., 24. und 25. November 2025. Und pssst — es habe sogar noch ein paar freie Plätze. Anmeldungen bitte direkt per E-Mail an Salomé Jantz (siehe nachfolgenden Flyer).
⭐⭐⭐⭐⭐ 5/5 Sterne
Volle Mäglinsche Genuss-Empfehlung!
Und was hat das ganze jetzt eigentlich hier auf der Bolo-Seite zu suchen?
Nun ... Einiges. Denn auch Bolo hat 1950 ein Cagliostro-Bühnenstück geschrieben unter dem Arbeitstitel Glaube macht selig, 12 Mal aufgeführt und obendrein preisgekrönt (im Wettbewerb des Literaturkredits). 1958 folgte das Hörspiel, das mit dem Ensemble des damaligen Radio Studio Basel aufgenommen wurde.
Die Aufnahme des Hörspiels ist leider verschollen, da das Radio Studio Basel in den 80er-Jahren einen Wasserschaden im Archiv erlitt, bei dem viele Magnetbänder unwiederbringlich zerstört wurden.
Zum Glück aber blieben wenigstens die Manuskripte erhalten. Das Bühnenstück liegt bereits gut verwahrt in fähigen Archivierhänden der Unibibliothek Basel und ist ausserdem auch auf dieser Seite zu finden unter Glaube macht selig.
Die Digitalisierung des Hörspiel-Manuskripts folgt in Kürze.
Wer weiss ... vielleicht überlegen sich Bröckelmann und Bröckelfrau ja mal eine Neu- oder eher Altauflage des Stücks — in Bolos Version? Man munkelt jedenfalls, das Manuskript sei ihnen bereits über ominöse Pfade zugespielt worden.
Tipp: Vom 4. bis 7. Dezember spielen die beiden ausserdem ihr neues Bühnenprogramm «Warten» im Tabourettli.


