Vor Wuche no bisch mied gsi und verrumpflet.
Rain automatisch hesch Dy Arbet gmacht ;
Kuum gschmunzlet no, verschwige denn no glacht,
und ’s Hirni, das isch langsam zämmegschrumpflet
vor lutter Schaffe, Schtaub und Grosstadtluft . . .
Efaimol het Di ebbis zämmebufft,
mit neijem Muet gfillt — ’s Wertli : B i n d d e l i d a g !
(Was doch e soone-n-aifach Wort vermag !)
Denn bisch in d’ Ferie g’raist.
Was hesch dert tribe ?
Waiss Gott, vom alte Mensch isch nyt me blibe,
und uffblieht bisch jo grad, ass wiene Rose !
Dr Schlips (pardon : „Sälbschtbinder“ will i sage )
Sitzt dopplet keck ! De traisch e waiche Grage
(— will D’ in der Ferie bisch wird „ohni“ gloffe ! —).
Und denn dä Teint — nu : De hesch ’s maini droffe
In Sache Wätter und in Sache „Kur“ !
Vo Dyne Runzle gseht me hitt kai Schpur
Kurzum . . . De bisch . . . De hesch . . . (—wie sag y ’s gschwind ? –)
Veränderet bisch — fascht wider wiene Kind !
„Fascht wiene Kind“ — y sag ’s nit obehi ;
y bi die Däg gar mängmol dobe gsi
(am Bahnhof, maini ), ha si aako gseh :
ai-, zwai-, fimfhundert, dausig und no meh
so liebi Goofe, gfillt mit Tatedrang.
Und gjublet hänn si oft uus Iberschwang
vo Fraid und Luscht, und d’ Auge die hänn glänzt !
He jo : fimf volli Wuche hänn si „g’schwänzt“ !
Um Näger z’ schyne sinn si bräglet gnueg —
Aifach : es isch e Fraid, si z’ gseh !
Und lueg:
So bisch au Du —zem Gligg ! Denn waisch, y find :
E sone ganz glai bitzli wider Kind
sich z’ schpyre-n-isch ganz gwis e Gottesgob.
Es blybt sich z’ letscht und schliesslig ganz wurscht, ob
Jetzt Aine Dole butzt, ob wohlbeschtallter
und erschte eschtimierte Banggbuechhalter
sy Bruef syg . . . sone rächte Binddelidag
und s o n e Zruggkoh alli Johr — y sag :
Das duet aim meh als ai grau Hoor verschyche
Und bhietet aim, duggmuusig umme z’ dyche !
Martin Bim
Publiziert in der National-Zeitung, dreissiger Jahre.