Wenn d’ Eltere mit de Kinder zärtlig schwätze,
So kemme si bim Pädagog an Lätze;
Dä bhauptet : „’s Kind wurd gschwinder ’s rächt Wort lehre,
Dät ’s vo den Eltere nit so Bleedsinn here!
Met sott halt tiefer in sy Uffgob kneje
Und jedes Wort im Kind gly rächt ybleje
Und ’s sooolang widerhole, bis ’s es ka!“
Hitt schliess y mi där’ Mainig nimmen a
( Obwohl y friehjer gmaint ha, si syg rächt ) –
Hitt find y sone Bhauptig aifach schlächt
Und e Bewys vo Unerfahrehait!
Und das syg dasmol uus Erfahrig gsait,
Will y entdeggt ha: ’s Kind goht aigeni Wäg
Und leggt sich syni Uusdrigg däwäg zwäg,
Wie ’s ihm am beschte vo sym Zingli goht,
Und ’s redet so, wie ’s will und wie ’s es juscht verstoht
Und wie ’s es ohni grossi Miejh ka sage!
Lytt das Eych Theoreten uff em Mage?
So mecht y doch Eych Pädagoge frooge:
Wie hett me synerzytt ächt Eych erzoge?
Vermuetlig gly mit Psychoanalyse? –
Y mecht Eych uus Erfahrig jetz bewyse,
Wie d’ Kindersprooch entstoht – ’s hett tiefi Raiz!
Wenn ains lehrt schwätze – looset jetz – was saits?:
D’ Kirsi haisse „Didydai“,
E „Bäm“, das isch e Nuggi,
’s Telephon haisst „Nenenoon“,
Bim Buuchweh macht ’s e „Buggi“ –
„Iffe“, das haisst uffenäh,
Und uff dr Arm haisst „ämm“,
„Beb“ haisst Brot ; wott ’s Wasser ha:
„Gages“ sait me däm!
Hyslibaue isch vyl z’ schwär,
„Ysiwaue“ lychter
(Was dr Bueb nit sage ka
Trotz em „R“, das schycht er).
Wenn D’ emool im Spätzli wottsch
Neji Schueh aleege,
Haisst das in dr Märlisprooch
„Neni Dii aageege“;
Wie banal Härdepfel teent,
Merkt me scho phoneetisch:
„Häffihöffi“ – das isch scheen
Und derzue poetisch!
Wott dr Bueb e Kesseli ha
(Und dr Unggle schänggt em ’s ),
Sait er aifach „Gess, Ama“,
Und ’s Groossmammi längt em ’s;
Oder wenn er bade wott,
Sait er aifach „Wimme!“,
Und dr Ziber machsch parat,
Frooge bruuchsch en nimme. –
„Hö“ haisst Ross, und „Fifafö“
Haisst e jede Fahne;
Mecht er gärn e Pudding ha,
Muess e „Biking“ ane. –
Anggeschnittli, Cacao
Ka me fascht nit sage,
Drum haisst ’s „Siti und Gaggö“,
Wär wott dribe klage?
Rieft dr Bueb emole „Giss“,
Will er aifach Kirsi
(Glungen isch ’s, draj ’s wie de wottsch,
Hindersi und virsi ) –
Was e „Bampfbiff“ isch, merksch gly
(Dampfschiff ? Richtig groote!)
„Sigg“ isch Zugger, und er schnabbt
Stiggliwys noh Note!
Schoggeladen isch vyl z’ lang:
„Lade“ wird doch länge,
Wott ains Däfeli, so tuet ’s
Halt noh „Fifeli“ zwänge . . .
Lueget ’s a, ’s Vokabular,
Here Pädagoge:
Ainzig isch ’s fir ’s Elterenohr
Und y bin em gwooge,
Will y waiss, vo sälber wird
’s Kindli ’s Richtig lehre,
Und im Sproochentwiggligsgang
Wott y ’s jooo nit stere!
Sicher hänn mir au emol
Däwäg gshwätzt ze Zytte –
Liebe Läser, tien Dir nitt
Lyslig d’ Ohre lytte?
Bolo
Erste Hälfte 40er Jahre, Erfahrungen mit Tochter Marly und Sohn Urs.