Friehligsliedli

Gäll Kind, jetz isch dr Friehlig do?
Fascht kame ’s nit begryffe!
’s isch aim, ’s syg erscht no Winter gsi
Und erscht no haig me, här wie hi,
Mainaidig kenne schlyffe!

Und jetz – jetz läbt d’ Wält wider uff!
Ai Wachsen isch ’s, ai Wärde.
Und wo den au magsch ane ko,
Gsehsch: Wider jung und wider froh
Isch unseri alti Ärde!

Demorge – Du ligsch no im Bett –
Tien d’ Veegel tiriliere!
Verby isch ihri Winterqual,
Si juble häll im Sunnestrahl
Scho wenig noh de Viere!

Und gohsch in Garte, gohsch uff ’s Land,
Tuet d’ Fraid Di fascht verjage:
Das trybt und wachst und grient und blieht
Und wär die Friehligsluft yzieht,
Däm wir ’s, er ka ‚s kuum sage!
Oh Friehligswält, oh Sunnestrahl,
Oh Bluemeschimmer-Matte!
Oh Knoschpe und oh Vogelpfiff –
D’ Wält het der Friehlig fescht im Griff
Und – dä Griff muess jo batte!

Bolo


Publiziert in Der kleine Nazi, der Kinderbeilage der National-Zeitung, am 13. April 1932