Im Septämber

's isch nonig Herbscht – und 's isch doch nimmi Summer.
Es isch en aigedimlig scheeni Zytt:
De meggsch dr Ibergang, wo vor Dr lytt –
's Johr altet. Gnau wie Du. Nur gspyrsch fascht nytt.
Und numme Pessimischte macht 's e Kummer.

Dr Optimischt hett alle Grund zer Fraid:
Lueg doch die Farbepracht rings um Di umme!
Hersch d' Imbi, wo no wyff 's Ärntiliedli summe?
Hersch d' Wasserjumpferefligel sydig brumme?
Trait nitt d' Natur glychsam ihr Hochzyttsglaid?

Hersch hoch am Himmel oben unseri Schwalbe?
By uns isch däne jetz d' Ernährig z' schmal,
Und 's kimftig Klima wurd ene fatal –
Si pfyffen unisono 's Rais-Signal
(Wie synerzytt die Bebbi uus dr Dalbe).

Wie glieje d' Hagebutte giggelroot!
Jetz goht 's nimm arg lang, waisch 's kaländergnau
Bis dass vo Hobel mänggi Buurefrau
– Dreyviertel luschtig und ai viertel schlau –
Mit Buttemoscht am Stettergatter stoht.

Und lueg, wie d' Dahlie gar feschtlig stehn!
Dä Farberychtum gitt 's sunscht nur z' Italie
('s Wort Dahlie zwiggt my Frau, drum sait d' Amalie:
"Babbe, findsch nitt, y wärd so fescht um d' Dahlie?")
Wenn scho: E Dahlie-Fescht blybt ewig scheen.

Und griege d' Nächt dä Monet langi Bai,
Isch zooben als dr Dag ass wiene Ma,
Wo mied dervooschlurbbt, will er nimmi ka –
Was macht 's? 's kunnt uff dr Zuekumftsglauben a –
Und in nyn Meenet hämmer wider Mai!

Bolo


Handschriftliche Vorlage, Anlass und Datum unbekannt