O du frehligi, o du seeligi
Gnadebringendi Wiehnachtszytt –
Z’ Bärn hänn si noh vyle Ränggli
Unserer Sadt am Rhy e Gschänggli
Gmacht, wo herlig ynegoht:
Basel griegt e Bundesroot!
Und grad none pfitzte Kärli –
‘s isch fir Basel wiene Märli!
Jede Dyssi, jedes Trudy
Briehlt: «Mer hänn ain dinn: Dr Tschudi!»
Wo me lauft, uff Plätz und Stroosse
Isch men uff Begaischterig gstoosse!
D’ Stadt kunnt vellig uus em Hysli –
Dailne platze d’ Amedysli,
Dail jagt’s faschtgar uus de Sogge,
‘s isch ai Jubel und Frohlogge –
‘s fählt nur (y sag ‘s augenass)
By där’ Prachts «Levée en masse»,
Dass ganz Basel tombe à genoux, dis:
«Sägnen ys, Hanspeter Tschudi!»
Aber by däm Wiehnachtsgschänggli
Stimmt ys ai Sach rächt bedänggli:
Dass au ‘s Roothuus ganz verrugt wird,
Jedi Hemmig underdruggt wird;
Und das alles, hailige Lukas,
Iberschnabbt, das zaigt dä Ukas,
Wo mir hitt no nitt begryffe:
«Freinacht! ‘s Ruesse frey und ‘s Pfyffe!»
D’ Freinacht wär kai Feschtlitriebig,
Doodrinn hänn die Maischten Iebig,
Und d’ Nacht duure z’ Inhaliere
Tät ys au nit grooss scheniere;
Aber dass me duet entarte
Und e Wiehnachtsstraich duet starte,
Dass me pfyffe muess und drummle,
Morgestraichlig umme fummle,
Währnd die Hailige Dreikeenig
Und an Stärneglanz nit weeeenig
In dr wiehnachtsgstimmte Stadt
Lychte – das isch nimme glatt!
Basilea: Muesch partouu Dy
Gaischt verliere … wägem Tschudi?
‘s Wort vom Humanischte-Basel
Wird uff die Art glatt zem Gfasel.
Dr Erasmus dät im Stille
Sich myseel im Grab umdrille
Hätt er die «Jetz oder nie-Nacht»-
Fasnacht ghseh – knapp vor dr Wiehnacht!
Dr Oekolampad hätt gsait:
«Reue dich, oh Christenheit!»
Dass am Wiehnachts-Fasnachtsdanz by
Aller Kritik nit dr Hanspi
Tschudi tschuld isch, das z’ betoone
Wär verfählt – vyl heecher throne
Tuet är jetzt fir Basel – z’ Bärn!
Nutzt er ys, mir hoffe ‘s gärn.
‘s Tschudi-Fescht fiehrt letschenänds
Uns zue däre Quintessänz:
Basilea, oh du frehligi
Und wenn d’ Drummle hersch – so seeligi
Bisch uff ‘s Ruesse soo versässe,
Dass D’ Dy Frommheit hesch vergässe?
An dr Wiehnacht soone Mais, e
Soone Dirgg los z’loo. Entgleise
Sait me däm, de sottsch Di schämme! –
Aber liist dr Burger d’ Nämme
Vor de hittige Regierer
Und de wyttere Roothusdierer,
Nimmt en all’ das nimm grooss Wunder:
‘s sinn jo kuum meh Basler drunder!
Von Bolo verfasster "Glyggezeedel" der Märtplatz-Clique zur Wahl von Hanspeter Tschudi in den Bundesrat, Fasnacht 1960
Die damalige Aufmachung der Clique war gemäss Rädäbäng (Fasnachtführer) wie folgt:
Sujet: Dr Wiehnachtsstraich am Tschudi-Fescht.
D Vorryter sin Juntenelifäntli mit de 3 Morgelandkeenig bim Casino.
Im Voordraab laufe Elifantebollebuebe, derhinder dr Tschudi-Feschtzug mit:
Dreibannerheere, (H)Ehredame, e «schlagende» Sch(m)issbrueder und e Verbindigsmegg, e Däfelibueb, His Majesty dr Tschud-i-elai und sy Mitlaifer, dr Färn-Wahlen-Seh, e Schwachstreemler, e
Lyterkranz, e Profax, e Händlidrugger, eine Schar (im Weisseln gewandt), ain in dr Bundes-Scheuer- Toga.
's Requisit isch der Reinfall: «Vom Munot bis zum Käppelijoch», «dr Tschudi butzt, dr Golf het 's Loch», zooge vo de Schnorcheldyss
D Ladäärne isch dr Fasnachtsstärn der Verkündigung, vorne dr Wiehnachtshirsch und hinde dr Feschtzug mit-em Motto «Lobe die Herren» (ohni Volggshuus).
D Ladäärnedrääger sin Waibler.
D Pfyffer sin Wiehnachtspfyfferkindli.
Dr Tambourmajor isch d'Basilea, o du Frehligi.
D Tamboure kemme-n-as Santitambikläuslibuure.